Vom Kantonsspital nach Puke in Nordalbanien

Wiederverwendung von 20 Tonnen Spitalwäsche

St. Georgen hilft Albanien berichtet: Lang ist´s her seit unserem letzten Grosstransport nach Albanien. Transporte dorthin sind sehr teuer geworden, die Zollformalitäten kompliziert. Eine Fuhre muss ihre Kosten also rechtfertigen, wie im Fall von ausgemusterter Spitalwäsche des Kantonsspitals St.Gallen. Diese ging Ende März als im Bestimmungsland hoch willkommene Fracht nach Albanien.

Wolldecken, Leintücher, Duvets und Kopfkissen samt Anzügen, Operationswäsche, Frotteewäsche, Nachthemden und vieles mehr wurde vom Personal der Wäscherei des Kantonsspitals vorbildlich zum Versand vorbereitet. Mit tatkräftiger Mithilfe freiwilliger St. Geörgler war die wertvolle Fracht innerhalb eines Nachmittags auf den LKW geladen. Den tüchtigen Helfern aus St. Georgen und dem Kantonsspital gebührt grosser Dank.

Die Fahrt zum Bestimmungsort dauerte 8 Tage, denn zuerst konnte die Fähre wegen Stürmen nicht fahren, und dann verhinderte unerwarteter Schnee die Weiterfahrt ins Gebirge. Aller Wetterunbill zum Trotz, die Ware ist unversehrt und ohne Zollgebühren angekommen.

Puke ist mit seinen 6000 Einwohnern die grösste Siedlung in den Bergen Nordalbaniens. Die ganze Region ist dünn besiedelt. Im gleichnamigen Distrikt wohnen weitere 34 000 Menschen. Das Spital in Puke, das die Bevölkerung in allen Sparten des Gesundheitsbereichs versorgen muss, verfügt über 90 Schlafstellen. Deren Drahtgeflechtrahmen sind mit einer dünnen Matratze, einer rauhaarigen Wolldecke und, soweit vorhanden, einem Leintuch bestückt - was auch heute noch dem Standard der Landspitäler entspricht. Das Krankenhaus hat keine Heizung, obwohl Minusgrade während des Winters normal sind. Die ausgemusterte St. Galler Spitalwäsche bietet den Patienten im Krankenhaus Puke ab sofort verbesserte Hygiene und nie erlebten Komfort.